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Eine verkorkste Saison geht endlich zu Ende



13.590 Euro – verbunden mit zwei Siegen - beträgt die Gesamtgewinnsumme der Silbereiche-Zucht in 2017, Anfang des Jahres haben wir uns mindestens das Doppelte erhofft. Doch sollten wir nicht vergessen, dass die Statistik für die Jahre 2011 bis 2013 ähnliche Gewinnsummen ausweist. Die Jahre 2014 bis 2016 waren einfach sehr erfolgreich - und daran gewöhnt man sich sehr schnell.

Die einschneidenden Negativerlebnisse betreffen FOOLPROOF und FORGINO, die beide nach dem Sommermeeting in Baden-Baden gesundheitsbedingt ihre Rennkarriere beenden mussten, wobei sich FORGINO wenigstens noch ein "billiges" Rennen am Karfreitag in Bremen sichern konnte. Wenigstens haben beide Pferde neue Besitzer gefunden, die ihnen nun ein angenehmes Rentnerleben ermöglichen.

FOOTLOOSE gewann am Pfingstmontag einen Ausgleich III in Hannover. Der erhoffte zweite Jahressieg blieb aus, da im Spätherbst, als endlich der Boden nach ihrem Geschmack überall weich war, kein passendes Rennen mehr für sie zu finden war. Außerdem war das die Zeit, als der Stall von Toni Potters vermutlich infektbedingt ein längeres Formtief durchmachte. In diese Zeit fallen auch die ersten (erfolglosen) Starts des 3-jährigen FORGO, der deutlich mehr Zeit als erwartet gebraucht hat, und das Debut der 2-jährigen FORSANTI, die leider in einem überpaceten Rennen das Tempo der Siegerin mitging. Die beiden SANTIAGO-Nachkommen bleiben aber für Trainer Toni Potters Hoffnungsträger für die nächste Saison, in der neben FOOTLOOSE auch der 2016 geborene FORLITO, ein 3/4-Bruder von FORGINO, die Silbereiche-Zucht im Potters-Stall zu einem Quartett ergänzen wird.

Deutlich besser lief es hingegen im Gestüt: Wenn ein gesundes Fohlen zur Welt kommt und beide Zuchtstuten nach Herbstuntersuchung tragend sind, dann dürfen wir sogar von einer perfekten Saison sprechen. Der am 21. März dieses Jahres geborene SANTIAGO-Sohn FREYTAG, der Erstling der FREYA, hat von den Experten vor allem charakterlich bereits gute Noten erhalten: „Ein cooler Typ!“. FREYA selbst hat von NEATICO (letztes Deckdatum 4. Mai) wieder aufgenommen, den höheren Erlebniswert hatte aber die erste Auslandsbedeckung der Silbereiche-Zucht, als FORLISTA erfolgreich POMELLATO im französischen Haras du Thenney besuchte (letztes Deckdatum 6. März).

Es liegt am System des Galopprennsports, dass eine schlechte Saison gleichzeitig den Weg für eine gute Folgesaison ebnet. FOOTLOOSE sollte den in diesem Herbst verpassten Sieg 2018 schnell nachholen können. Zum Punktesammler könnte sich FORGO entwickeln, der mit einem GAG von 51 kg in die Saison startet. FORSANTI wird sich im Frühjahr in den Sieglosen-Rennen auch gegen spätere Cracks bewähren müssen; wie gut ihr das gelingt, bleibt eine spannende Frage. Der großrahmige FORLITO könnte hingegen 2-jährig noch Zeit benötigen. Also keine schlechten Aussichten, allein unser Flaggschiff FORGINO wird uns sehr fehlen …



FORGINO verabschiedet sich von der großen Bühne

gez. 2011, W. v. It's Gino - Forlea (Bes.: Frau Edith Jörgensen, Tr.: Toni Potters)

Vier Starts absolvierte FORGINO in 2017; jedoch war die Saison weitaus aufregender als die Statistik belegt. Eine gute Idee hatte Trainer Toni Potters sicherlich, als er FORGINO in einem leichten Altersgewichtsrennen am Karfreitag in Bremen nannte. Locker mit 1 ½ Längen steuerte ihn Adrie de Vries über 1200 m zu einem leichten Sieg gegen KOLONEL und sicherte die Siegprämie von 2.050 Euro.

Zu weich war der Boden beim nächsten Start am 1. Mai in Hannover in einem 1200 m-Listenrennen, doch unter Daniele Porcu gelang immerhin noch ein 4. Platz hinter SCHÄNG, SUGAR FREE und DARING MATCH. Dabei blieb FORGINO vor so guten Pferden wie FARSHAD und DONNERSCHLAG und verdiente 1.500 Euro. Wer hätte gedacht, dass dies der letzte Verdienst seiner Rennkarriere gewesen sein sollte.

Denn nun folgten die großen Ziele der Saison, zuerst die Silberne Peitsche beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden. Wetter und Boden waren optimal für FORGINO, doch der Wallach erinnerte sich nun an seine schlechte Tugenden der Vorsaison, die Besitzerin und Trainer nach einer speziellen Therapie im Winter schon als erfolgreich behandelt betrachteten: Auf dem Weg zur Startstelle entledigte er sich seines Reiters Adrie de Vries und fand eine Lücke in der Außenbegrenzung der Iffezheimer Rennbahn. Wie auch immer führte ihn sein Ausflug zur Bundesstraße nach Rastatt, wo er letztendlich unversehrt von zwei Bauern eingefangen wurde. Glück im Unglück – nur Adrie de Vries musste leicht verletzt weitere Ritte absagen.

Für den holländischen Jockey war es der Beginn einer Pechsträhne, die sich mit dem Sturz auf dem späteren Derby-Sieger WINDSTOSS im Juni in Hannover fortsetzte. Die dort erlittene Verletzung verhinderte auch seinen Einsatz beim Derby-Meeting, weshalb erstmals Andrasch Starke im Sattel von FORGINO saß. Doch das Horner Moor machte seinem Namen wieder einmal alle Ehre. Auf dem durchgeweichten Boden blieb FORGINO in der Hamburger-Flieger-Trophy (Gruppe III) – Sieger: MILLOWITSCH – nur der letzte Platz.

Nun hieß es „Kurs nehmen auf die Goldene Peitsche in Baden-Baden“, wo FORGINO im Vorjahr mit einem dritten Platz wohl die beste Leistung seiner Rennkarriere gezeigt hatte. Wieder fand Toni Potters als Vorbereitungsstart ein gut ausgesuchtes 1600 m-Rennen am 24. Juli in Mülheim. Um allen Eskapaden vorzubeugen, begleitete ihn sein Pferdeführer Jan bis zur Startstelle. Doch warum glaubte der Mülheimer Starter, dass FORGINO nur mit Kapuze auf seinen Startplatz geht? Ein ebenso ungeschickt wie unglücklich agierender Starthelfer übernahm die Aufgabe, besser den „Kampf“, FORGINO die Kapuze über den Kopf zu ziehen – und bezog eine deutliche Niederlage. FORGINO war deutlich intelligenter und trickreicher, die Kapuze zu verhindern, regte sich aber leider auch dabei derart auf, dass er seinen Reiter Marco Casamento abwarf und die Rails an der Startstelle demolierte. Das veranlasste den Starter nicht unerwartet zu einem schnellen Startverweis für FORGINO.

Also kein Vorbereitungsstart! Trotzdem reiste Toni Potters mit viel Optimismus an die Oos, denn das Wetter war ähnlich schön wie im Vorjahr und der Boden demnach passend, außerdem lief nur ein Ausländer mit. Adrie de Vries hatte sich in der Goldenen Peitsche (Gruppe II) früh für einen Ritt auf genau diesem Ausländer, dem Franzosen und Vorjahressiebten SON CESIO entschieden, so saß wieder Marco Casamento im Sattel von FORGINO. Trainer Toni Potters begleitete seinen Schützling an die Startstelle, FORGINO bezog problemlos seine Box, die Voraussetzungen für eine gute Leistung waren erfüllt. Nun, Adrie de Vries hatte sich richtig entschieden, SON CESIO gewann und FORGINO enttäuschte mit einem letzten Platz. Da konnte doch etwas nicht stimmen …

Die niederschmetternde Diagnose dauerte ein paar Tage, doch dann wurden bei FORGINO Rückenbeschwerden festgestellt, die eine Fortsetzung der Rennkarriere unmöglich machten. Es bleibt nur der Trost, dass für den IT’S GINO-Sohn ein Pensionsplatz im Raum Hannover gefunden werden konnte, wo er nun ein artgerechtes und wohlverdienstes Koppelleben führen kann.

Mit 92,0 kg GAG ist FORGINO mit Abstand der beste Galopper aus der Silbereiche-Zucht, sein Listen-Sieg 4-jährig im BHF-Bank-Herbstpreis in Köln und vor allem der dritte Platz 5-jährig in der Goldenen Peitsche (Gruppe II) in Baden-Baden untersteichen das. In der Gewinnsumme (62.350 Euro) blieb es ihm verwehrt, den guten und beständigen PASCO (75.313 Euro) noch einzuholen.



FOOLPROOF kommt auch im Südwesten gut zurecht

gez. 2009, W. v. Mamool - Forlea (Bes.: Stall Steil, Tr.: Stefan Birner)

Im Winter wurde FOOLPROOF an den Stall Steil von Besitzertrainer Stefan Birner nach Karlruhe verkauft. Zwei Starts auf der Sandbahn am 18. Februar und 10. März in Neuss bestritt er noch unter der Regie von Toni Potters, ab seinem erste Grasbahnstart am 26. März in Mannheim zeichnete dann sein neuer Besitzer als Trainer für ihn verantwortlich.

Und FOOLPROOF entwickelte sich in seinem neuen Quartier zu einem Allrounder, was die Distanzen betrifft, und zu einem eifrigen Platzgeldsammler und Dauerläufer. Es würde den Rahmen dieser Weihnachtspost sprengen, seine 12 diesjährigen Starts im Detail zu beleuchten. Unterm Strich lief er 9-mal ins Geld. Bereits auf der Sandbahn im Spätwinter brachten zwei Platzierungen 950 Euro ein. Auf dem Bahnen in Mannheim, Saarbrücken, Hassloch, Zweibrücken und Baden-Baden steigerte er dann seine Jahresgewinnsumme mit weiteren Platzgeldern auf 4.215 Euro, wobei er auf Distanzen zwischen 1400 m und 2450 m an den Start kam.

Erwähnenswert sind die zweiten Plätze am 4. Juni in Saarbrücken über 1900 m mit Maxim Pecheur zu KEY TO FUN und vor EVENT MOZART und FUSCANO sowie in Zweibrücken über 2400 m mit Thore Hammer-Hansen zu BEAGLE BOY und vor FUSCANO und MANCHURIAN. Auch der 4. Platz am 17. April im gut dotierten Lotto-Preis (Ausgleich III) über 1900 m mit Concetto Santangelo hinter ROCK ACADEMY, PISSARRO und VANISH SOLDIER war eine feine Leistung. Auch auf seiner Lieblingsbahn in Baden-Baden war FOOLPROOF beim Frühjahrs-Meeting wieder im Geld (Platz 5).

Die Erfahrung zeigt, dass Pferde, die in eines der vielen kleinen südwestdeutschen Quartiere wechseln, dort überwiegend sehr gut betreut werden, aber meistens ein Jahr brauchen, um im Ausgleich wieder ein Sieganwärter zu sein. Auf einem guten Weg dahin befand sich auch FOOLPROOF, der sich bis zum Start am 3. September in Baden-Baden trotz der vielen Platzierungen bereits 7,5 kg im Handicap heruntergelaufen hatte. Angesichts des passend guten bis festen Bodens durfte man sich in Iffezheim sogar Hoffnungen auf einen Sieg machen. Doch es kam anders. FOOLPROOF gab sich unter Marc Lerner von der Spitze aus eingangs der Zielgeraden sofort völlig geschlagen. Da konnte etwas nicht stimmen ..

FOOLPROOF ging nach dem Rennen lahm und hatte sich offensichtlich einen Sehnenschaden zugezogen. Damit war das Karriereende des 8-jährigen MAMOOL-Sohnes besiegelt. Vielleicht war es gerade der geliebte feste Boden, der die Verletzung herbeiführte. Schade, ein weiterer FOOLPROOF-Sieg in Iffezheim mit geschliffener GAG-Marke war der heimliche Traum seiner Züchter …

Im Gegensatz zu FORGINO darf man bei FOOLPROOF doch eher von einer abgerundeten Rennkarriere sprechen. FOOLPROOF gelangen bei 47 Starts 5 Siege, er war weitere 28-mal im Geld und verdiente immerhin 48.335 Euro, was ihn in dieser Wertung zu Platz 5 in der Statistik der Silbereiche-Zucht verhilft. Seine Bestmarke im Jahres-GAG beläuft sich auf 69,5 kg. Wie bei FORGINO dürfen wir uns auch bei FOOLPROOF damit trösten, dass er eine fürsorgliche neue Besitzerin gefunden hat, die ihm ein schönes „Rentnerleben“ mit Spielgefährten auf der Koppel ermöglicht.



{b]FOOTLOOSE – kleines „Highlight“ in einer „grauen“ Saison

gez. 2013, St. v. Mamool - Forlista (Bes.: Frau Edith Jörgensen, Tr.: Toni Potters)

Die geringste Abweichung von der Erwartungshaltung hat 2017 FOOTLOOSE aufzuweisen. Es sollten ein bis zwei Siege werden – „garniert“ mit einigen Platzierungen. Es wurde ein Sieg – eine Woche nach dem Derby in Hannover -, die weiteren Platzierungen waren dann bis auf das Saisondebut nicht so „prickelnd“. Immerhin verdiente FOOTLOOSE 2017 von allen Silbereiche-Zöglingen am meisten: EUR 5.825,-. … und landete am Ende des Jahres exakt auf der gleichen GAG-Marke wie 2016: 63,5 kg.

Dabei fing alles sehr vielversprechend an: Beim Saisondebut am 22. April in Mülheim im Ausgleich III über 1400 m wäre FOOTLOOSE mit Daniele Porcu von der Spitze aus fast als Sieger durch das Ziel galoppiert. Erst auf den letzten Metern gingen DIEU MERCI und ROCK TO THE MOON an der MAMOOL-Tochter vorbei. Hinter FOOTLOOSE, die 1.125 Euro verdiente, landeten später so erfolgreiche Pferde wie NADELWALD und MY MATE. So konnten wir erstmals davon träumen, dass die Stute vielleicht sogar Listen-Klasse hat. Deshalb war der folgende 8. Platz (von 11 Startern) beim Frühjahrs-Meeting in Baden-Baden schon eine herbe Enttäuschung. Doch allmählich konnte man sich ein Kriterium bezüglich FOOTLOOSE zusammenreimen: den ganz guten Boden (mit Tendenz zu fest) mag die Stute nicht!

Beim nächsten Start am 15. Juni im Mülheim war der Boden sogar offiziell „fest“ – eine Bodenangabe, die kaum noch ein Rennveranstalter verlauten lässt. Am gleichen Tage hatte es in Norddeutschland richtig gegossen, Toni Potters konnte es bei seiner Ankunft in Mülheim kaum glauben, dass dort die Bahn knochentrocken war. Also wieder nichts: letzter Platz bei 6 Startern.

Die Wetter hatten FOOTLOOSE inzwischen „abgestraft“ – nur wenige hatten Vertrauen in das Können der Stute, als beim Jubiläums-Meeting am 8. Juli in Hannover in die Boxen ging. Im Sattel saß Marco Casamento, ein italienischer Erlaubnis-Reiter, dem in diesen Wochen fast alles gelang. So auch an diesem Tag mit FOOTLOOSE, die als 140:10-Außenseiterin an den Start ging. Von der Spitze aus galoppierte die Stute auf weichem Boden im Ausgleich III über 1300 m die Gegner aus den Schuhen … bis Mitte der Zielgeraden RATEEL an ihren Gurten erschien. Dieser war auch schon knapp vorbei, doch dann war es eine Mischung aus Jockeyship und Charakter der Stute, mit der FOOTLOOSE den Kampf gegen RATEEL aufnahm. Im Ziel war die Stute mit Nase vorn! Der erste Jahressieg, dotiert mit 4.000 Euro war unter Dach und Fach.

Beim folgenden Start in Mülheim am 24. Juli war der Boden dann wieder „zu gut“. Und die Starts nach einem Sieg sind ja mit Aufgewicht nicht immer ganz einfach. Wie sehr sich FOOTLOOSE nach ein bisschen elastischem Boden sehnte, wurde dann am 13. August in Krefeld deutlich: „Gut stellenweise weich“ lautete die Bodenangabe – und schon zeigte FOOTLOOSE wieder eine bravouröse Leistung: in einem Ausgleich II über 1400 m war sie unter Tom Schurig nur knapp (3/4 – ½ - ½ Länge) von den Formpferden NAZIBA, FINCH HATTON und NADELWALD geschlagen, Platz 4 und 500 Euro waren der Lohn für die vielleicht beste Leistung der Saison.. Auch beim folgenden Start beim Sommer-Meeting in Baden war FOOTLOOSE gut auf dem Posten, doch das Wetter war viel zu schön und der Boden entsprechend viel zu gut. Platz 6 von 12 Startern mit Adrie de Vries im Ausgleich III über 1400 m war respektabel, aber mehr ging auf diesem Boden nicht.

Kein Problem, der Herbst nahte, das Geläuf wurde allerorten weicher und weicher, jetzt sollte doch FOOTLOOSE die passenden Bedingungen für einen weiteren Sieg vorfinden. Aber es kam anders: jetzt fehlte plötzlich die passende Ausschreibung, mit 63 kg im Ausgleich zu starten … - das macht nun auch keinen Sinn – es war geradezu unglaublich, dass FOOTLOOSE in Deutschland kein passendes Rennen mehr finden konnte. Fazit: Saisonschluss! Doch es ist müßig, darüber zu klagen, denn es war auch die Zeit des absoluten Formtiefs am Rennstall von Toni Potters in Großenkneten. Und wer weiß, ob sich FOOTLOOSE nicht hätte davon anstecken lassen und auch noch hinterhergelaufen wäre ...

Der Ausblick für 2018 scheint gut zu sein, denn die 63,5 kg im GAG kann die Stute ja, was sie 2017 bewiesen hat.



FORGO – wann kommt er endlich in die Gänge?

gez. 2014, H. v. Santiago - Forlista (Bes.: Edith + Dr. Meike Jörgensen, Tr.: Toni Potters)

Was für ein Widerspruch! FORGO ist nach Meinung des Trainers eine größere Hoffnung im Stall - und der Wallach steht nun Ende 3-jährig bei 51,0 kg GAG und hat bisher keinen einzigen Euro verdient. Der großrahmige SANTIAGO-Sohn hat auch 3-jährig viel Zeit benötigt, bis er sich angeboten hat. Das war im August, aber einen Start am 20. August in Hannover vereitelte eine kleine Schramme, die er sich im Training zugezogen hatte. Es dauerte dann wieder vier Wochen, bis er am 17. September in Hannover endlich debutierte. Mit Koen Clijmans wurde er über zu kurze 1400 m in einem kleinen, aber starken Feld nur Sechster und Vorletzter. Die Siegerin AMORA gewann danach gleich noch einmal in Baden-Baden, die Zweite und Stallgefährtin BE MY BEST zeigte die ganze Saison über konstante Leistungen oberhalb zwischen 62,5 und 66 kg. Da gibt es um diese Jahreszeit leichtere Sieglosen-Rennen. Der anschließende "Mittelplatz" (Platz 7 von 13) im Oktober über 1600 m mit Bauyrzhan Murzabayev in Baden-Baden war eine kleine Steigerung. Dass FORGO dann zum Saisonschluss am Buß- und Bettag in Dresden unter Erhan Yavuz über 1500 m in einem bis auf den Sieger BISHAPUR schwachen Feld nur auf Platz 6 (von 12) landete, sollte man ihm nicht so stark ankreiden: Der Boden war mehr als weich und die nun "erzielte" Marke im GAG von 51,0 kg könnte ein schönes Sprungbrett für die Saison 2018 sein, wenn ..., ja, wenn sich der Trainer in seinem Leistungsvermögen nicht täuscht. Und Toni Potters täuscht sich selten.



FORSANTI – volle Fahrt voraus, bis die Puste ausgeht

gez. 2015, S. v. Santiago - Forlista (Bes.: Edith Jörgensen, Tr.: Toni Potters)

FORGOs rechte Schwester FORSANTI erwies sich praktisch ein Jahr früher als rennfertig und debutierte deshalb 2-jährig am gleichen Tag wie ihr Bruder, am 17. September in Hannover. In einem gut besetzten Feld von 11 Pferden nahm sie unter Vinzenz Schiergen gleich nach dem Start das Höllentempo von BÜTZJE an, zuerst ohne Probleme und voller Gehfreude, doch im Schlußbogen sendete FORSANTI bereits Notsignale. In der Zielgeraden wusste der Jockey, dass er FORSANTI nicht mehr bemühen brauchte, ein Gegner nach dem anderen lief an ihr vorbei - und zum Schluss blieb ihr nur der letzte Platz. Eine Platzierung im Übrigen, die auch ihre hoch eingeschätzen 2-jährigen Stallgefährten PRINCE PARSIM und LOVE FIFTEEN bei ihrem Lebensdebut ein paar Wochen später "erreichten" - also Alles im Rahmen der sich zu diesem Zeitpunkt fast "dem Gefrierpunkt nähernden" Stallform von Toni Potters. Das hannoversche Rennen gewann ANGELITA, später Dritte im Preis der Winterkönigin (Gruppe). Und auch die zweitplatzierte BÜTZJE, die dieses scharfe Tempo an der Spitze vorgelegt hatte, gewann beim nächsten Start.

Trotzdem: das Rennen ist wenig aussagekräftig. Verlassen wir uns auch hier lieber auf die Einschätzung des Trainers, der FORSANTI mindestens das Niveau von FOOTLOOSE zutraut, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr ...



FORLITO – in jeder Beziehung FORGINO als Vorbild

gez. 2016, H. v. It's Gino - Forlista (Bes.: Edith Jörgensen, Tr.: Toni Potters)

Im Stockmaß eifert er seinem Halbbruder FORGO nach - und in der Leistung? Hier ist natürlich der Dreiviertelbruder FORGINO ein Vorbild. Beides sind Söhne des Arc-Dritten IT'S GINO. FORLITOs Mutter FORLISTA ist eine Tochter von FORGINOs Mutter FORLEA. - oder eben Halbschwester zu FORGINO. Was die Wachstumsprobleme als Jährling betrifft, hat sich FORLITO leider in der Tat FORGINO zum Vorbild genommen. Erst im Oktober präsentierte sich FORLITO als attraktiver Jährling, immer noch ein bisschen unreif, aber auf dem richtigen Weg. Besondere Frühreife würde bei FORLITO überraschen, aber die Natur hat da oft ganz eigenwillige Vorstellungen.

Ende Oktober wechselte FORLITO in den Besitz von Edith Jörgensen, die weiterhin sehr viel Vertrauen in den "Silbereiche-Zweig" der Festa-Mutterlinie setzt, und damit in den Rennstall nach Großenkneten. Auf erste Erkenntnisse über sein Rennvermögen wird man sicherlich noch eine Weile warten müssen.



FREYTAG - ein ganz "cooler" Typ

gez. 2017, H. v. Santiago - Freya (Bes.: Stall Silbereiche)

Auf den Erstling seiner Mutter FREYA waren wir besonders gespannt. Am 21. März kam der SANTIAGO-Sohn zur Welt und präsentierte sich als mittelgroßer ultra-schwarzer Rappe. Bei Neumond hätte er problemlos unerkannt Ausflüge unternehmen können, aber erfreulicherweise sind die Fohlen in diesem Alter ja noch auf ihre Mutter fixiert. Auf den Namen FREYTAG wurde das Hengstfohlen getauft; die Wortspiele aus den Namen von Vater (SanTiAGo) und Mutter (FREYa) sind längst ein bewährtes Rezept für die Namensgebung der Silbereiche-Zöglinge.

Die Befürchtung, dass seine auf der Rennbahn nervenschwache und oft ängstliche Mutter ihren Typ vererbt haben könnte, erwies sich als unbegründet. Im Gegenteil, im Umgang mit seinen zweibeinigen Betreuern oder auch beim Absetzen von der Mutter im Oktober zeigt der inzwischen deutlich als Schimmel zu erkennende kleine Hengst bislang ein fast "cooles" Verhalten: durchsetzungskräftig und zielbewusst - und die Mutter war schnell vergessen. FREYTAG ist ein guter Start in der Zucht für seine Mutter.



FORLISTA steht zum Verkauf …

gez. 2003, S. v. Kallisto - Forlea (Bes.: Stall Silbereiche)

… - aber erst nach der Abfohlung 2018. Für einige mag das überraschend sein, doch im Silbereiche-Etat ist es nicht vorgesehen, über mehrere Jahre mit zwei Stuten zu züchten. Dazu reicht die Finanzkraft der Züchtergemeinschaft einfach nicht aus. Es fiel den Mitgliedern durchaus schwer, eine Entscheidung zwischen FORLISTA und FREYA zu treffen. Im Endeffekt wurde die Vaterschaft von Champion-Deckhengst AREION, das Alter und der im Charakter beeindruckende Erstling FREYTAG etwas höher bewertet als die Black Type-Rennleistung von FORLISTA. Aber auch die 2003 geborene KALLISTO-Tochter ist in der Zucht noch ein unbeschriebenes Blatt, denn ihre Tochter FOOTLOOSE ist zwar als nützliches Rennpferd einzustufen, was aber FORGO und FORSANTI wirklich können, darüber wird man erst im nächsten Frühjahr die ersten Hinweise bekommen. Und dann folgen noch FORLITO und das 2018er Fohlen von POMELLATO. Deshalb ist die voll zuchttaugliche FORLISTA, die 2-jährig zweimal gewann und 3- und 4-jährig in Österreich und der Slowakei in Listenrennen viele Platzierungen und einen Sieg erzielte, mit ihrem frühen Abfohldatum (Anfang Februar) und im Alter von 15 Jahren (in 2018) durchaus ein interessantes Angebot.

Das zu erwartende POMELLATO-Fohlen soll aber noch im „Silbereiche-Dress“ geboren werden. Zur Auswahl von POMELLATO wurden in der letzten Weihnachtspost gute Gründe genannt, jetzt darf man rückblickend sagen, dass das Abenteuer Frankreich (Stall Silbereiche hat zum ersten Mal eine Stute zur Bedeckung ins Ausland geschickt) in guter Erinnerung bleiben wird. Niccolo Riva vom Haras du Thenney hat uns immer schnell und umfassend über FORLISTA berichtet und die Stute kam in sehr gutem Zustand aus Frankreich zurück. Auch Transporteur Andreas Fallert erwies sich als zuverlässiger und bei Fragen zum Auslandstransfer sehr hilfsbereiter Dienstleister.



FREYA erfährt nach ihrem Erstling mehr Wertschätzung

gez. 2010, S. v. Areion - Forlea (Bes.: Stall Silbereiche)

Anfang April 2018 erwarten wir von FREYA, die von dem MEDICEAN-Sohn NEATICO tragend ist, ihr zweites Fohlen. Auch diese Hengstwahl haben wir im letzten Jahr ausführlich begründet.

Grundsätzlich erhält FREYA nach ihrem Erstling FREYTAG von den Silbereiche-Mitgliedern mehr Vertrauen entgegengebracht. Als AREION-Tochter hat sie einen der besten deutschen Vererber der Gegenwart zum Vater; darauf will man noch ein paar Jahre setzen. Dass die mangelnde Rennleistung von 60,5 kg dabei ein Handicap auf dem Markt sein wird, darüber ist man sich bewusst. Viel entscheidender ist aber, dass FREYA ihre Nervosität und Ängstlichkeit nicht vererbt – und danach sieht es derzeit aus.

Ein Deckhengst für 2018 ist noch nicht festgelegt.